#men4equality – Warum wir nicht mehr auf reinen Männer-Events sprechen wollen

Veranstaltungen und Podien, auf denen lediglich Männer mit Männern sprechen, sind einseitig, unvollständig und nicht repräsentativ – und daher langweilig und irrelevant. Es ist für Zuhörer*innen, Teilnehmer*innen und Veranstalter*innen stets besser, dass solch einseitig besetzte Events gar nicht erst stattfinden, als dass auf qualitativ niedrigem Niveau gesprochen wird. Deshalb haben die Unterzeichner sich entschieden künftig nicht mehr an reinen Männerpodien (all-male panels) teilzunehmen.

Mit der Aktion #men4equality wollen wir Bewusstsein für die Tatsache schaffen, dass die Besetzung von Podien entscheidenden Einfluss auf die Qualität der Debatte hat, die dort geführt wird. Wir verstehen #men4equality als Einladung an Veranstalter*innen schon in der Programmplanung auf diesen Aspekt einzugehen. Wenn sie ein all-male panel planen, müssen wir unsere Teilnahme leider absagen. Solche Veranstaltungen genügen unseren qualitativen Ansprüchen einfach nicht.

Liste der Erstunterzeichner:

  • Rowan Barnett, Senior Director Market Development & Media, Twitter 
  • Torsten Bittlingmeier, Founder TalentManagers
  • Leonhard Dobusch, Professor Universität Innsbruck
  • Thomas Feinen, Geschäftsführer Hoffmann und Campe Verlag
  • Robert Franken, Digitaler Potenzialentfalter
  • Stephan Grabmeier, Chief Innovation Evangelist Haufe-umantis AG
  • Joachim Graf, Zukunftsforscher & Publizist
  • Hendrik Haase aka wurstsack, Aktivist
  • Ralf Heimann, Journalist & Autor 
  • Vincent-Immanuel Herr, Autor & Aktivist HERR & SPEER
  • Tom Hillenbrand, Journalist & Autor       
  • Mark Hoffmann, Co-Founder & CEO Vertical Media GmbH
  • Simon Hurtz, Journalist      
  • Christoph Kappes, Geschäftsführer Fructus & Sobooks.de
  • Friedemann Karig, Journalist & Autor     
  • Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im BMFSFJ   
  • Johannes Kleske, Co-Founder Third Wave
  • Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Geschäftsführer Cohn & Wolfe PR
  • Stephan Noller, Founder ubirch
  • Christian Schiffer, Journalist
  • Igor Schwartzmann, Co-Founder Third Wave
  • Michael Seemann, Autor    
  • Martin Speer, Autor & Aktivist HERR & SPEER
  • Hakan Tanriverdi, Journalist
  • Tarik Tesfu, Netzkolumnist, YouTuber und Macher von “Tariks Genderkrise”
  • Dirk von Gehlen, Journalist & Autor 
  • Leander Wattig, Veranstalter & Publisher          
  • Felix Wegener, Veranstalter & Blogger    

Hier sind drei kurze Impulse für Veranstalter*innen, wie ein Event aus unserer Sicht relevant wird:

  • Wenn Sie Veranstalter*in sind, dann sorgen Sie für ausgewogene Podien. Es gibt genügend Organisationen, die ihnen dabei helfen exzellente Speakerinnen zu jedem Thema zu finden, wie z.B. speakerinnen.org oder die Women Speaker Foundation.
  • Wenn Sie eine Veranstaltung konzipieren, dann machen Sie ausgeglichene Podien zu einem unverrückbaren Projektziel. Nur wenn eine solche Balance integraler Bestandteil Ihrer Planung ist, kann Ausgeglichenheit gelingen.
  • Beziehen Sie bereits in der Planungsphase Frauen mit ein. So stellen Sie sicher, dass die männliche Perspektive ein Gegengewicht erhält.

Und hier noch vier Tipps, wie man als Mann zu einem Teil der Lösung wird, statt Teil des Problems zu bleiben:

  • Wenn man Sie einlädt auf einer Veranstaltung zu sprechen oder an einer Podiumsdiskussion teilzunehmen, stellen Sie sicher, dass die Balance bzw. Vielfalt gegeben ist.
  • Bevor Sie Ihre Teilnahme zusagen: Fragen Sie, ob die Teilnehmenden nur Männer oder Männer* und Frauen* sind – die Moderation nicht mit eingerechnet. In einigen, wenigen Industrien (uns fällt gerade maximal Bergbau ein) ist ein starker Männerüberschuss vielleicht akzeptabel, viel mehr als 70% deutet hingegen auf mangelnden Willen auf Veranstalter*innen-Seite hin.
  • Sprechen Sie darüber, aus welchen Gründen Sie Ihre Teilnahme abgesagt haben. Sie können nur Aufmerksamkeit für das Thema schaffen indem Sie sich zu Wort melden.
  • Machen Sie Ihr Umfeld auf die Problematik aufmerksam. Fragen Sie ggf. nach, warum jemand kein Problem darin sieht an rein männlich besetzten Diskussionsrunden teilzunehmen. Helfen Sie mit, dass sich mehr Männer ihrer Verantwortung bewusst werden.

Und denken Sie immer daran:

Veranstaltungen, auf denen ausschließlich Männer sprechen, sind uninteressant.

Ausgeglichene Podien müssen unser aller Ziel sein.

Helfen Sie mit dies zu erreichen. Erzählen Sie es weiter! #men4equality